Lawinen schiessen

Der Neujahrstag war ein absoluter Traum, nachdem es die Tage zuvor Sturm und Eiseskälte gegeben hatte. Tiefblauer Himmel, strahlende Sonne, und endlich alle (fast alle; es liegt noch immer nicht viel Schnee) Lifte geöffnet. An den Tagen zuvor waren sie sporadisch wegen Sturm und später wegen grosser Lawinengefahr geschlossen - und das in der Zeit, in der Scuol am meisten Gäste hat.

Am Morgen des Neujahrstages wurden die Langschläfer von Explosionen geweckt - allerdings waren es keine Silvesterböller, sondern die Sprengladungen, mit denen der Lawinensprengmeister bei uns im Kessel unterhalb des Piz Minschun Lawinen "schiesst". Nachdem der Helikopter tagelang wegen Sturm und schlechter Sicht nicht starten konnte, hatten sich grosse Triebschneemengen angesammelt, die die beliebte "Autobahn" (so heisst unsere Hauptpiste im Slang) bedrohten. Tatsächlich war die eine der 24 ausgelösten Lawinen so gross, dass sie die Hauptpiste erreichte (allerdings war sie da noch zu). Pistenraupen beseitigten die Schneemassen, und dann ging das ganze Skigebiet pünktlich auf, und es war der schönste Tag des Jahres (Kunststück, es war ja auch der erste). Am Mittag war es vor der Hütte so warm, dass man im T-Shirt zu Mittag essen konnte.

Das Foto zeigt den Kessel zwischen Piz Minschun und Piz Champatsch mit den ausgelösten Lawinen.

Unser Blog wird neu auf der Seite www.chasadiala.ch, News, geführt. Die Blogeinträge vom letzten Jahr mit zahlreichen Wandertipps und Höhepunkten rund um Scuol finden Sie unter "Von Bau, BH und Gästebetten".